Archiv für den Monat: Dezember 2021

Zum „Sicheren Hafen“ gehört eine sichere Bleibeperspektive

Redebeitrag der Seebrücke München auf der Demonstration „Keine Abschiebungen nach Sierra Leone“ am 18. Dezember 2021

Die Seebrücke München ist als Lokalgruppe Teil der internationalen Seebrücke-Bewegung. Die Seebrückenbewegung ist vor über 3 Jahren entstanden, um der menschenunwürdigen und brutalen europäischen Grenzpolitik von Seiten der Zivilgesellschaft etwas entgegenzusetzen. Sie setzt sich für ein Recht auf Migration und Bewegungsfreiheit ein.

Anstatt die Menschen auf der Flucht zu schützen, schottet die EU sich noch stärker ab und setzt vor allem auf militärische Interventionen wie zum Beispiel Frontex.

Eine wichtige Kampagne der Seebrücke sind die „Sicheren Häfen“, um dieser brutalen Politik etwas entgegenzusetzen. Auch München hat sich zu solch einem „Sicheren Hafen“ erklärt.

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Das Dorf des Willkommens

Lesung aus der gerade erschienenen deutschen Übersetzung

Mimmo Lucano war von 2004 bis 2018 Bürgermeister der süditalienischen Kleinstadt Riace. In dieser Zeit setzte er ein einzigartiges Integrationsprojekt von Geflüchteten im Dorf um. Der Bürgermeister und das Projekt wurden international gefeiert. Doch das Projekt wurde kriminalisiert und Ende September 2021 wurde Lucano zu mehr als 13 Jahren Haft verurteilt.

Die Übersetzerin Elvira Bittner liest aus dem Buch von Mimmo Lucano. Anschließend wollen wir diskutieren, was dieses ungewöhnlich harte Urteil für die Flüchtlingspolitik in Europa bedeutet.

Hybrid-Veranstaltung im Café in Kooperation mit Seebrücke München, Bayerischer Flüchtlingsrat, Münchner Flüchtlingsrat und Alarmphone


Livestream
der Veranstaltung unter www.bellevuedimonaco.de/live

Keine Abschiebung nach Sierra Leone! No deportation to Sierra Leone!

(english below)

Sa. 18.12.21 / 14 Uhr Gärtnerplatz

https://sierraleonerefugees.noblogs.org

Seit dem 18. Oktober protestieren Geflüchtete aus Sierra Leone in München Tag und Nacht in Eiseskälte gegen Abschiebungen und die Anhörungen einer sierra leonischen Botschaftsdelegation.

Die Anhörungen, die in der Zentralen Ausländerbehörde in München statt gefunden haben, sind zwar inzwischen beendet. Die Einladungen zu den Anhörungen haben bei den Betroffenen jedoch zu grosser Unsicherheit und Angst geführt. Denn eine Konsequenz der Anhörungen können baldige Abschiebungen sein – vor denen sie nun seit mehr als einem Monat nicht mehr sicher sind.

Viele der Betroffenen leben seit über 5 und bis zu 17 Jahren in Bayern und in München, sie gingen zur Schule, hatten Arbeitsstellen, waren in Fußballvereinen aktiv, ihre Kinder besuchen Schulen und Kindergärten. München und Bayern ist ihr Zu Hause. Die sierra leonischen Geflüchteten wollen ihre Leben hier in Deutschland in Sicherheit weiterführen. Sie möchten ihre Arbeit wieder auf nehmen dürfen und Teil der Gesellschaft sein können.

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Grünes Licht für Aufnahme

Sa. 11.12.21 ab 20h Mahnwache am Marienplatz

Die katastrophale Situation im polnisch-belarussischen Grenzgebiet hält an. Noch immer sterben Menschen. Statt Fliehende aufzunehmen und humanitäre Korridore zu schaffen, hält die EU an ihrer mörderischen Abschottung fest und baut mehr Zäune und Mauern um Europa.

In diesen dunklen Zeiten lassen solidarische Anwohner* innen im polnischen Grenzgebiet grüne Lichter leuchten, um schutzsuchenden Menschen zu zeigen: Hier bekommt ihr Unterstützung, eine warme Suppe und Kleidung und Strom, um eure Handys zu laden.

In einer bundesweiten Aktion hat die zivilgesellschaftliche Seebrückenbewegung initiiert, durch die Adventszeit hindurch in ganz Deutschland grüne Lichter der Solidarität und Unterstützung erstrahlen zu lassen.

 

 

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Landesaufnahmeprogramme für Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze – Offener Brief der Bayerischen Seebrücken an die Innenminister*innenkonferenz

PDF Download: Brief der bayerischen Seebrücken an Innenministerkonferenz 01.-03.12.21_Endfassung

Sehr geehrte Frau Innenministerin, sehr geehrte Herren Innenminister der Länder, sehr geehrter Herr geschäftsführender Bundesinnenminister Seehofer, sehr geehrte Frau designierte Bundesinnenministerin Lambrecht,

wie Sie wissen, hat sich an der östlichen EU-Außengrenze eine humanitäre Katastrophe entwickelt: Seit Wochen sind Menschen zwischen Polen und Belarus eingekesselt. Sie drohen im Grenzgebiet zu erfrieren oder zu verhungern. Mindestens 13 (laut Grupa Granica sind es 17) Menschen sind bereits gestorben, darunter zwei Kinder. Das wollen und werden wir bayerischen Seebrücken nicht hinnehmen!

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„Innenministerium gefährdet durch Hinhaltetaktik Gesundheit der Geflüchteten“

Protest der Geflüchteten aus Sierra Leone am Königsplatz wird fortgesetzt

PRESSEMITTEILUNG DES BAYERISCHEN FLÜCHTLINGSRATS

Seit dem 18.10.2021 protestieren die Betroffenen in Form einer Dauermahnwache bei immer kälter werdenden Temperaturen gegen drohende Abschiebungen. Anlass des Protests sind die mittlerweile abgeschlossenen Anhörungen einer sierra leonischen Botschaftsdelegation. Mutmaßliches Ziel der Anhörungen ist es, Reisedokumente auszustellen, um die Geflüchteten mit einem gültigen Reisedokument nach Sierra Leone abschieben zu können.

„Ich bin wie viele andere von uns seit über 5 Jahren in Deutschland. Nun haben wir große Angst abgeschoben zu werden. Wir wünschen uns endlich ein Gespräch mit den verantwortlichen Politiker:innen. Wie können wir ohne Informationen in unsere Unterkünfte zurückkehren, wenn uns die Abschiebung nach Sierra Leone in Not und Lebensgefahr droht?“, so ein Teilnehmer des Protests.

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